”In meinen Mund hat Er ein neues Lied gelegt, einen Lobgesang auf unseren Gott!” (Psa. 40:4)
Einer unserer jüngeren Politiker hatte während der EU-Wahl als sein Anti-EU-Slogan geäussert: ”Gebt uns Dänemark zurück!” - Im Scherz habe ich bisweilen meinen deutschen Freunden gesagt: ”Gebt uns Schleswig-Holstein zurück!” (Mein Nationalgefühl in der Richtung ist doch nur ein gutmütiger Spass). - Die Norweger sagen spasseshalber zu uns: “Gebt uns Tordenskjold zurück!” (Tordenskjold war ein dänischer Seeheld, der aber in Norwegen geboren wurde!)
Nein, ich werde überhaupt keine national-egoistischen Forderungen geltend machen!
Aber eine gemeinsame, geistliche Forderung habe ich heute morgen as angebracht gefühlt, sie geltend zu machen: Das Singen müssen wir zurück fordern. In der Schule lernten wir dieses schönes Sprichwort: “Wo man singt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen haben keine Lieder!” Überlegt mal bitte:
1. Wir singen zu wenig! Ich meine persönnlich und in unseren christlichen Häusern. Wenn der Apostel ermahnt: “Berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sonder werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt!” (Eph. 5:18-19) – dann ist es nicht nur eine Ermahnung für die Gemeinde, sondern für unser persönnliches Leben zu Hause. 2. Warum überhaupt singen? Weil das Wort Gottes uns dazu ermutigt. In den Psalmen wird diese Aufforderung direkt und indirekt immer wiederholt. “Spielt (oder singt) dem HERRN, ihr seine Frommen, und preist zu seinem heiligen Gedenken!” (Psa. 30:5) ”Singt ihm ein neues Lied, spielt schön auf den Saiten mit Jubelschall!” (Psa. 33:3) – ”Ist jemand guten Mutes? Er singe Psalmen!” Jak. 5:13. – usw. 3. Das Singen tut uns gut, vorausgesetzt dass unsere erlösten Herzen mitsingen. Dann werden die Instrumente des Herzens freigesetzt, sonst nicht. In den Psalmen gibt´s 15 sogenannten “Wahlfahrslieder” (Psa. 120-134). Das Wort kann auch als ”das Lied des Hinaufgangs” übersetzt werden. Auf evangelischem Grund besteigen wir nicht wörtlich einen Hügel oder einen heiligen Berg Zions, sondern die geistliche Höhe des Lobliedes, denn der Herr hat uns so geschaffen, dass diese Handlung – “ein Opfer des Lobes” (Hebr. 13:15) - unsere geistliche Gesundheit fördert.
Ich komme noch, aber leider nur selten, in Häuser, wo das Singen zur Ehre unseres Heilands mit echter Freude praktiziert wird. Das ist immer ein Segen. Dieser alte, reine Brauch von den Tagen der Luther und Paul Gerhard verdient eine Renaissance unter uns, wo das Singen oft zu professionellen DVD-Abspielen für unseren passiven Genuss ersetzt sind.
Wir fordern das Singen zurück!
-jn-
8.6
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